Historisches


Aus der Geschichte des Reister Marktes

Der Reister Markt ist als Bartholomäusmarkt bereits seit dem Mittelalter belegt. Reiste besaß zu dieser Zeit ein Kirchspielgericht, welches urkundlich für den 23. August 1347 überliefert ist und 1445 durch Dietrich II, Erzbischof von Köln, bestätigt wird.

Wer bei diesem Gericht nicht anwesend war, hatte mit empfindlichen Strafen zu rechnen. Somit kamen auch möglichst alle Bauern zu Gericht. Dabei bot sich auch eine günstige Gelegenheit, mit Vieh und anderen Dingen zu handeln. Oft boten auch Händler bei solchen Gelegenheiten ihre Waren an. Daher ist anzunehmen, dass in Reiste neben dem Gericht auch ein Markt stattfand. Die Westfälische Landeszeitung (27.August 1935) schrieb: "Einwandfrei weist die Chronik diesen (den Reister Markt) von 1777 ab nach."

Einer der frühesten Belege für den Reister Markt stammt von dem Schutzjuden Isaak aus Schmallenberg, der am 4.Juli 1805 die Verlegung des "Pferdemarkt zu Reiste" beantragte. Dieser wurde daraufhin von der Regierung in Arnsberg vom 24. auf den 26. August verlegt. Im Jahre 1810 wurde der Reister Markt dann vom Bartholomäustag auf den Sonntag vor Bartholomäus verlegt.

Der Markt fand immer auf dem Platz vor der Kirche und dem angrenzenden Pfarrgrundstück statt, daher fiel der Kirche auch der Marktzoll und das Standgeld zu. Im Jahre 1826 wurde der Reister Markt dann auf den Schultischen Hof, heute Kenter-Schulte, verlegt. Ein großer Teil des Standgeldes und der Erlös aus den Erlaubnisscheinen für die Tanzgelegenheiten fiel nun der Armenkasse zu.


Das erste Karussell ist so um 1840 aufgestellt worden. Vor allem die Kinder waren davon sehr begeistert. Es musste von 4-5 Kindern geschoben werden, und wer 3 Fahrten schob bekam eine Fahrt umsonst. An den Ständen wurden damals die verschiedensten Sachen angeboten, da es in den Dörfern noch keine Läden gab. So wurde beispielsweise im Jahr 1885 darüber geklagt, dass der öffentliche Verkehr an der Hauptstraße leide, weil auf einer Länge von 100-120 Metern die Straße übermäßig mit Krambuden belegt sei.

1841 gründete sich dann der Landwirtschaftliche Verein für den Kreis Meschede. Das Vereinsfest, auf dem die Prämierung der besten Tiere und Betriebe stattfand, wurde mit dem Reister Markt zusammengelegt. Im Jahr 1870 wurde die Tierschau nach Meschede verlegt. In der Gemeinde Eslohe und den umliegenden Gemeinden gründeten sich eigene landwirtschaftliche Vereine. Aber kurze Zeit später wurden die Tierschauen wieder zusammengelegt.

Während des 1. und 2. Weltkrieges fiel der Reister Markt aus.
Nach 1920 rotierte die Tierschau dann innerhalb des Amtes Eslohe. In der Zeit gründete sich auch der Landwirtschaftliche Verein Reiste, der seither die Tierschau und den Reister Markt organisiert.


Quelle: Esloher Forschungen II; Jahrbuch Hochsauerlandkreis 1999